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Bestanden! Benelli ist Suchhund beim Österreichischen Roten Kreuz

Bestanden! Benelli ist Suchhund beim Österreichischen Roten Kreuz

02. Oktober 2021. Ein denkwürdiger Tag: Benelli und ich haben den Flächen-Einsatztest des Österreichischen Roten Kreuzes bestanden! Der Grat zwischen Euphorie, Nervosität, Wurschtigkeitsgefühl und „Benelli, du bist der Beste!“ war ein schmaler. Letztendlich hat es für uns aber dann doch gereicht. Gemeinsam, als Team, konnten wir bestehen. Und darauf bin ich so richtig stolz.

WAS MUSS EIN EINSATZHUND ÜBERHAUPT KÖNNEN?

Nur ganz kurz umrissen: Unser Einsatztest besteht aus drei Teilprüfungen, die an einem Tag stattfinden. 2 Prüfungen auf der Fläche bei Tageslicht (ca. 40.000 Quadratmeter, 40 Minuten Ausarbeitungszeit) und eine Wegrandsuche bei Nacht (2 Kilometer, 40 Minuten Ausarbeitungszeit, Rücksuche nicht erlaubt). Ziel ist es – nanona – alle Personen, die sich im Suchgebiet befinden, zu finden. Wobei wir nicht genau wissen, wie viele Personen wir überhaupt suchen. In unserem Fall waren je Suche 2 Personen versteckt.

UND WIE WAR’S?

So ein Prüfungstag ist echt kein Zuckerschlecken. Bruce war immer eine Bank. Wenn ich mit ihm in eine Prüfung ging, dann wusste ich, dass es (im Normalfall) kein Durchfallen gibt. Auf ihn war (und ist noch immer) Verlass. Aber Benelli? Der kleine Kasperl. Da ist einfach alles möglich 😆 Dementsprechend groß war natürlich meine Nervosität. Dazu kommt dann noch das Mitfiebern mit den anderen Prüflingen, von denen viele nicht nur Kollegen, sondern mittlerweile auch Freunde sind. 

Ich erspar euch jetzt die Details, aber so viel sei gesagt: Benelli-typisch war er wirklich top motiviert bei allen Teilprüfungen. Das kleine „Renntier“ hat’s halt drauf. Und selbst dann, wenn kein Hund mehr Lust auf Laufen hat, rennt Benelli noch. Suchintensität TOP! Das Verhalten an der Person – ja, das ist eh unser großes Thema. Er mag halt Menschen und küsst lieber, als zu bellen 🙄 Wobei ich ihm zugute halten muss, dass ihm dann trotzdem einfällt, was er eigentlich zu tun hat 😇

EINSATZTEST BESTANDEN!

Letztendlich hats dann aber für uns gereicht. Und mal davon abgesehen, dass ich megastolz auf meinen kleinen Buben bin, bin ich auch sehr stolz auf mich. Ich hab Ruhe bewahrt, hab meine Taktik durchgezogen, Benelli den Freiraum gelassen, den er braucht, um seine Arbeit zu machen und ihn souverän durch das teils sehr schwierige Gelände geleitet. Er wiederum war super führig, auf Abruf immer bei mir und hat die Personen gefunden. Und, was mich besonders freut, es gab ein Lob für mich vom Prüfungsrichter, dass ich meinen Hund sehr gut lesen kann. In so mancher Situation hätt er das Verhalten nicht deuten können. Aber ich kenne meinen Hund und weiß, was er da draußen auf der Fläche so macht. Und genau das ist es, was das Teamwork in der Rettungshunde ausmacht. 

Und jetzt sind wir einsatzfähig und dürfen im Dienst des Roten Kreuzes für die Allgemeinheit da sein 😊

Bis zum nächsten Mal,
eure Landpfoten 🐾

Mit dem Jagdhund Spazierengehen im Wald?

Mit dem Jagdhund Spazierengehen im Wald?

Ich muss zugeben, es kostet mich jedes Mal Überwindung, Benelli im Wald von der Leine zu lassen. Aber: Die oberste Regel in der Rettungshundearbeit lautet „Vertraue deinem Hund!“

Mit dem Vertrauen ist das bei ihm so eine Sache, denn noch kann ich nicht wirklich einschätzen, wie er auf Begegnungen mit Wild reagiert. Hie und da haben wir schon einen Hasen oder ein Reh getroffen, dabei war Benelli aber immer an der Flexi-Leine. Dieses Begegnungen liefen problemlos. Er steht vor, ich lobe ihn für sein braves Verhalten und dann holt er sich bei mir ein Leckerlie…

Die Flexi allerdings haben wir nun endgültig verworfen, da dieses unser Thema mit der Leinenführigkeit nicht unbedingt positiv beeinflusst #nocheinebaustelle

Nun heißt es für uns also einen anderen Weg finden, wie wir schöne Spaziergänge machen können.

SPAZIERENGEHEN MIT SCHLEPPLEINE

Seit einiger Zeit nun gebe ich Benelli die Chance, mir zu zeigen, dass er mein Vertrauen verdient hat. Jedes Mal darf er beim Spazierengehen ein Stück frei im Wald laufen. Er hat dabei eine 3-Meter-Leine ohne Handschlaufe drauf, damit soll er lernen, dass Leine dran nicht automatisch heißt, ich halte ihn fest. Gleichzeitig lernt er, dass Leine ab auch nicht gleich heißt, er kann machen, was er will. Es ist quasi ein Kompromiss und die Leine dran gibt mir die Sicherheit, dass ich trotzdem in einem gewissen Radius noch gut die Kontrolle darüber behalten kann, was er macht. Ich hab ich euch schon gesagt, dass ich ein kleiner Kontrollfreak bin? 😅

Leine ohne Handschlaufe deshalb, damit er nirgends hängenbleiben kann. Wir laufen also durch den Wald, Benelli mit der Leine dran und ich alles rund um uns bestmöglich im Blick. Als Jagdhundebesitzer lernt man recht schnell, Wild im Wald zu sehen. Bestenfalls noch bevor der Hund es entdeckt 😅

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wie geht ihr das Thema Spazierengehen mit Jagdhund an?

Dogscooter – Teil 1: Unser zweitliebster Hundesport

Dogscooter – Teil 1: Unser zweitliebster Hundesport

Wenn wir grad nicht im Auftrag der Such- und Rettungshunde unterwegs sind, vertreiben Benelli und ich uns gerne unsere Zeit beim Dogscooter-Fahren im schönen Böhmerwald. Mein kleiner Wirbelwind lässt sich – was Bewegung betrifft – ja leider nicht so einfach zufrieden stellen wie Bruce. Deshalb hab ich nach einer Möglichkeit gesucht, wie ich ihn richtig auspowern kann, ohne selber jedes Mal danach komplett K.O. zu sein 😅

Mit dem Dogscooter hab ich die perfekte Möglichkeit gefunden.

DOGSCOOTER: WELCHE HUNDE GEEIGNET SIND

Ich bin jetzt absolut kein Profi auf diesem Gebiet, aber natürlich hab ich mir vorab auch so meine Gedanken gemacht, ob Benelli fürs Einspannen vor den Dogscooter geeignet ist. Aufgrund der Kraft, die das kleine irre Tier mit seinen nur 24 Kilogramm an den Tag legen kann, haben sich meine Bedenken dazu aber relativ schnell verflüchtigt. Wichtig ist aber: Sobald es bergauf geht, merke ich recht schnell, dass er mit unserem Gewichtsunterschied nicht zurechtkommt. Ein Glück, haben wir bei uns eine schöne Strecke gefunden, auf der wir einige Kilometer ohne Steigung befahren können.

Grundsätzlich gilt: Zughundesport ist Leistungssport. Dementsprechend fit sollte der Hund sein. Auch die Körpergröße spielt eine Rolle. Kleine Rasse sind für Zughundesport weniger geeignet, ebenso wie sehr große Rassen. Ihr Körperbau ist für solch anspruchsvolle Sportarten einfach nicht ausgelegt. Und die Gesundheit des Hundes geht immer vor!

Außerdem sollte der Hund schon ausgewachsen sein. Trotz eines guten Zuggeschirrs wirken beim Ziehen erhebliche Kräfte auf den Hund, bei jungen Hunden, die sich noch im Wachstum befinden, kann das Auswirkungen auf Knochen oder Gelenke haben. 

Mein Tipp: Ein Gesundheitscheck beim Tierarzt des Vertrauens gibt Aufschluss darüber, ob der Hund körperlich fit und damit für den Dogscooter-Sport geeignet ist. Es gibt auch immer wieder mal Seminare oder Workshops, wo Anfänger in diese schöne Hundesportart eingeführt werden. Die Profis dort können auch einschätzen – vor allem in „Grenzfällen“ – ob ein Hund geeignet ist oder nicht.

VORFREUDE IST DIE SCHÖNSTE FREUDE

Sobald ich den Scooter in meinem Auto verstaue, kann sich Benelli kaum mehr einkriegen – vor Freude darüber, was wir beide jetzt dann vorhaben 😂

Ich muss also entweder Helm, Handschuhe, Geschirr und Co. einpacken, bevor ich Benelli dazuhole, oder aber ich lasse ihn gleich in die Box. Ansonsten hab ich absolut keine Ruhe beim Zusammensuchen meiner sieben Sachen, die ich fürs Training brauche. Und erst am Ort des Geschehens angekommen, gibt’s für ihn sowieso kein Halten mehr. Wie so eine Dogscooter-Ausfahrt bei uns ausschaut, erzähl ich euch das nächste Mal 😉

Bis zum nächsten Mal,
Katrin & die Landpfoten 🐾